Wertvolle Erfahrungen in Ghana

Kultur, Fußball und soziales Engagement
Neun Tage verbrachte die U12 für ein soziales Projekt in Ghana. Die Jungs lernten dort eine neue Kultur kennen und sammelten wichtige Erfahrungen für ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Müde, aber auch erfüllt von zahlreichen einmaligen Erlebnissen und Begegnungen kehrte ein gemischtes Team der U12 und U13 aus Ghana zurück. Während der Faschingsferien verbrachten die jungen VfB Talente neun Tage in Kokrobite. Wie schon der U12-Jahrgang im Vorjahr arbeiteten sie dort an einem sozialen Projekt, lernten die ghanaische Kultur kennen und machten Schritte in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, von denen sie noch lange zehren werden.
Bereits im Frühjahr 2024 absolvierte die damalige U12 ihr jährliches soziales Projekt in Ghana. Damals sammelten die Spieler das Geld für die Reise selbständig und halfen in der Küstenstadt Kokrobite beim Aufbau eines Lernzentrums mit. Daran knüpfte nun die diesjährige U12 an, ergänzt durch einige U13-Spieler, die die Reise im Vorjahr nicht mitmachen konnten.
Mit Haus- und Gartenarbeit, Kuchenverkauf in der Schule oder auch mit der eigenständigen Organisation und Ausrichtung eines Turniers in Untergruppenbach mit Hilfe ihrer Eltern sammelten die Jungs von Trainer Moritz Pfeiffer im vergangenen Herbst und Winter einen fünfstelligen Betrag. Zudem beteiligte sich die VfB Stiftung Brustring der Herzen wie schon im vergangenen Jahr finanziell, um das Projekt inhaltlich weiterzuentwickeln. . Schon bei der Gesamtfinanzierung erfüllte das Ghana-Projekt seinen Zweck der Persönlichkeitsentwicklung: Eigenverantwortung und kreative Lösungen waren beim Sammeln des Geldes gefragt.
Auch in Ghana kamen einige Herausforderungen auf die 17 jungen Talente zu: eine neue Kultur, in der eine fremde Sprache gesprochen wird, die Hitze oder auch ein straffer Zeitplan. Täglich standen kulturelle oder sportliche Aktivitäten auf dem Programm. „Die Jungs haben diese Aufgaben sehr gut gemeistert. Sie haben sich gegenseitig geholfen, die Eindrücke schnell verarbeitet und versucht, sie sofort in ihrem Verhalten anzuwenden“, sagt U12-Trainer Moritz Pfeiffer.
Die Kernaufgabe während der neun Tage in Ghana war es, ausgediente Plastikflaschen mit Sand zu füllen und mit diesen sogenannte „Aquaponic Tanks“ zu bauen. Diese großen Wasserbecken dienen beispielsweise der Reinigung von Wasser, zum Anbau von Gemüse oder zur Fischzucht und tragen zur Selbstversorgung der Menschen in Kokrobite bei. Außerdem engagierten sich die Jungen Wilden im örtlichen Lernzentrum, dem Kokrobite Chiltern Center (KCC), nahmen dort am Unterricht teil und schlüpften für eine Schulstunde sogar selbst in die Rolle des Mathematik-Lehrers. Zudem besuchte das Team das Cape Coast Castle, ein ausgedientes Küstenfort, was zu Hochzeiten der Sklaverei in Ghana ein Zentrum des Sklavenhandels war. Auch der Fußball kam nicht zu kurz: In mehreren Spielen duellierten sich die Jungs aus Cannstatt mit den örtlichen Vereinen sowie einer regionalen Auswahl. Zudem besuchte Ghanas Nationaltrainer Otto Addo das KCC und stand bei einer Fragerunde Rede und Antwort.
„Es war wieder eine tolle Reise“, sagt Tim Kirk, U13-Trainer und Ausbildungsleiter im Grundlagenbereich des VfB Nachwuchsleistungszentrums. „Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, den Wert von begrenzten Ressourcen und der Umwelt kennenzulernen und Widerstandsfähigkeit waren wichtige Themen. Sie wissen jetzt, dass sie noch selbständiger werden und noch mehr Verantwortung übernehmen können. Und das wollen sie, weil sie selbst gesehen und erlebt haben, wie es geht. Die Kids in Ghana sind die Vorbilder dafür. Was die Jungs in diesem Projekt gelernt haben, nehmen sie für ihr ganzes Leben mit, nicht nur für den Fußball.“
Stellvertretend für die gesamte Mannschaft fasste Finn Weyers seine Haupterkenntnis von der Ghana-Reise zusammen: „Obwohl die Menschen in Ghana nicht viel haben, sind sie glücklich. Und aus dem, was sie haben, machen sie sehr viel. Das war toll zu sehen.“